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Veröffentlicht am
28. April 2025

Sachverständiger werden – Ihr Weg zum anerkannten Gutachter

Sie besitzen fundierte Fachkenntnisse und möchten diese kompetent am Markt einsetzen? Dann ist die Tätigkeit als Sachverständiger eine ausgezeichnete Chance, beruflich durchzustarten, sich zu spezialisieren und Anerkennung zu erlangen. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über den Weg zum anerkannten Gutachter. Im Folgenden finden Sie eine kompakte Zusammenfassung und zusätzliche Inhalte, die Ihnen den Einstieg erleichtern.

Sachverständiger werden – Warum sich dieser Schritt lohnt

Sachverständige und Gutachter sind gefragte Experten in vielen Branchen. Ob Bauwesen, Immobilien, Kfz-Technik oder Finanzen – Gutachter werden überall dort benötigt, wo fachlich fundierte Bewertungen gefragt sind. Doch wie kann man Sachverständiger werden? Welche Vorteile bringt diese Tätigkeit? Und welche Schritte sind erforderlich, um als anerkanntes Mitglied der Sachverständigenbranche durchzustarten?

In diesem Leitfaden erfahren Sie, wie Sie sich als Sachverständiger qualifizieren, eine Zertifizierung nach DIN EN ISO/IEC 17024 erhalten und mit einer Mitgliedschaft im Bundesverband Deutscher Sachverständiger und Fachgutachter (BDSF e.V.) Ihr Fachwissen optimal vermarkten.

Warum Sachverständiger werden? Die wichtigsten Vorteile

  1. Zusätzliche Einnahmen – Nebenverdienst oder zweites Standbein
    Viele Experten nutzen die Tätigkeit als Sachverständiger zunächst als Nebenverdienst, bevor sie sich vielleicht sogar hauptberuflich darauf konzentrieren. Als Gutachter können Sie Ihr Einkommen steigern, ohne Ihre aktuelle berufliche Position aufzugeben.
  2. Anerkennung als Experte steigern
    Wenn Sie als Sachverständiger tätig sind, genießen Sie ein höheres Ansehen in Ihrer Branche. Ihr Expertenstatus wächst, Sie werden häufiger für Fachgespräche konsultiert, und Ihr beruflicher Einfluss steigt.
  3. Selbstständigkeit und Flexibilität
    Als Sachverständiger oder Gutachter entscheiden Sie selbst, welche Aufträge Sie annehmen und wie Sie Ihre Zeit einteilen. Diese Unabhängigkeit bietet eine attraktive Alternative zum klassischen Angestelltenverhältnis.
  4. Sicherheit durch mehrere Einkommensquellen
    Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten ist es vorteilhaft, sich nicht nur auf ein einziges Einkommen zu verlassen. Wenn Sie Sachverständiger werden, können Sie sich breiter aufstellen und finanzielle Risiken minimieren.
  5. Weiterbildung und Spezialisierung
    Ein Sachverständiger ist niemals „ausgelernt“. Sie bleiben durch Schulungen, Zertifizierungen und Fachveranstaltungen immer auf dem neuesten Stand – und bauen Ihre Expertise systematisch aus.

Wer kann Sachverständiger werden? Voraussetzungen & Fachbereiche

Fachliche Voraussetzungen

Um als Gutachter tätig zu sein, benötigen Sie eine fundierte Berufserfahrung und Fachkompetenz in Ihrem Bereich. Besonders gefragt sind Experten aus Branchen wie:

  • Bauwesen (z. B. Bauschäden, Immobilienbewertungen)
  • Kfz-Technik (z. B. Unfallgutachten, Fahrzeugbewertungen)
  • Finanzen (z. B. Unternehmensbewertungen, Schadensanalysen)
  • Medizin (z. B. medizinische Gutachten für Versicherungen oder Gerichte)

Rechtliche Rahmenbedingungen

Die Anforderungen variieren je nach Fachgebiet. In einigen Bereichen sind Spezialzulassungen erforderlich. Eine Zertifizierung als Sachverständiger erhöht Ihre Marktakzeptanz erheblich.

Der Weg zur Qualifikation – So wird man Sachverständiger

Der Einstieg in die Tätigkeit als Sachverständiger oder Gutachter erfolgt in mehreren Schritten. Wer erfolgreich in diesem Bereich arbeiten möchte, muss sowohl fachlich als auch unternehmerisch gut aufgestellt sein.

  1. Fachliche Qualifikation und Berufserfahrung – Die Basis für Ihre Gutachterkarriere
    Ein Sachverständiger muss ein tiefgehendes Fachwissen in seinem Bereich besitzen. Dies kann durch eine Ausbildung, ein Studium oder langjährige Berufserfahrung erworben werden.
    • Akademische Ausbildung: In vielen Bereichen, etwa in der Bau- oder Finanzbranche, wird ein Studium vorausgesetzt. Beispielsweise haben Immobiliengutachter oft ein Architektur- oder Bauingenieurstudium absolviert.
    • Berufserfahrung: Eine langjährige praktische Tätigkeit ist oft noch wichtiger als ein Studium. Wer über viele Jahre in einem spezialisierten Bereich gearbeitet hat, kann sein Fachwissen nutzen, um fundierte Gutachten zu erstellen.
    • Technische oder handwerkliche Ausbildung: In einigen Fachgebieten, wie z. B. Kfz-Sachverständige, ist eine handwerkliche Ausbildung mit entsprechender Weiterbildung ausreichend.

Tipp: Wer Sachverständiger werden will, sollte sich fragen: In welchem Bereich habe ich die meiste Erfahrung und kann meine Expertise gewinnbringend einsetzen?

  1. Weiterbildung und Spezialisierung – Das Expertenwissen vertiefen
    Ein erfolgreicher Gutachter hört nie auf zu lernen. Technische Innovationen, gesetzliche Änderungen oder neue Bewertungsmethoden erfordern eine kontinuierliche Weiterbildung.
    • Spezialisierung auf ein bestimmtes Fachgebiet: Allgemeinwissen reicht nicht aus – gefragt sind Experten mit tiefem Spezialwissen. Beispielsweise kann ein Bausachverständiger sich auf Feuchtigkeitsschäden oder Statik spezialisieren.
    • Regelmäßige Schulungen und Fachseminare: Wer sich regelmäßig weiterbildet, steigert seine Glaubwürdigkeit und erweitert seine Fachkompetenz.
    • Fortbildung zur Sachverständigentätigkeit: Es gibt spezielle Kurse, die sich mit der Gutachtenerstellung, Beweisführung und rechtlichen Grundlagen befassen.

Beispiel: Ein Immobilienexperte könnte sich auf Denkmalschutz-Immobilien spezialisieren. Diese Nische bietet weniger Wettbewerb und attraktive Honorare.

Tipp: Je spezialisierter Sie sind, desto mehr können Sie sich als einzigartiger Experte am Markt positionieren.

  1. Zertifizierung als Sachverständiger nach DIN EN ISO/IEC 17024 – Ihr Qualitätssiegel
    Eine der wichtigsten Maßnahmen auf dem Weg zum anerkannten Sachverständigen ist eine Zertifizierung. Die DIN EN ISO/IEC 17024-Zertifizierung ist international anerkannt und stellt sicher, dass Sie als Gutachter über die erforderlichen Fachkenntnisse verfügen.

Vorteile der Zertifizierung:

    • Erhöhte Glaubwürdigkeit und Vertrauen bei Auftraggebern
    • Wettbewerbsvorteil gegenüber nicht zertifizierten Gutachtern
    • Zugang zu hochwertigeren und besser bezahlten Aufträgen
    • Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen möglich

Tipp: Zertifizierte Sachverständige sind bei Gerichten und Behörden besonders gefragt, da ihre Qualifikation offiziell bestätigt ist.

  1. Mitgliedschaft im Bundesverband Deutscher Sachverständiger und Fachgutachter (BDSF) – Ihr Türöffner in die Branche
    Eine Mitgliedschaft im Bundesverband bietet Ihnen entscheidende Vorteile:
    • Fachliche Weiterbildung: Sie erhalten Zugang zu exklusiven Seminaren und Schulungen, die Ihnen helfen, sich weiterzuentwickeln.
    • Netzwerken mit anderen Experten: Der Kontakt zu erfahrenen Gutachtern und potenziellen Auftraggebern ist essenziell für den Erfolg.
    • Unterstützung bei der Zertifizierung: Der BDSF begleitet Sie auf dem Weg zur Zertifizierung und bietet wertvolle Hilfe.
    • Marketing und Sichtbarkeit: Mitglieder profitieren von speziellen Werbemöglichkeiten und werden auf der BDSF-Website als zertifizierte Gutachter gelistet.

Tipp: Viele Kunden suchen gezielt nach BDSF-Mitgliedern, da diese für hohe Qualität und Seriosität stehen.

  1. Der erfolgreiche Einstieg in die Sachverständigentätigkeit
    Selbstständigkeit oder Angestelltenverhältnis – Welches Modell passt zu Ihnen?
    Als Sachverständiger können Sie entweder selbstständig oder angestellt tätig sein. Beide Modelle haben Vor- und Nachteile:

Selbstständigkeit als Sachverständiger:

✅Sie bestimmen Ihre Aufträge und Honorare selbst
✅ Volle Flexibilität in der Arbeitsgestaltung
✅ Möglichkeit, ein hohes Einkommen zu erzielen
❌ Höheres unternehmerisches Risiko
❌ Mehr Verwaltungsaufwand (Steuern, Versicherungen, Marketing)

Angestellter Gutachter:

✅ Finanzielle Sicherheit durch festes Gehalt
✅ Keine Akquise oder Selbstvermarktung erforderlich
✅ Geregelte Arbeitszeiten
❌ Weniger Flexibilität
❌ Eingeschränkte Verdienstmöglichkeiten

Tipp: Viele Sachverständige starten nebenberuflich und wechseln erst später in die komplette Selbstständigkeit.